Intensiv abwesend

Im letzten Heimspiel der Saison kann Union eine unwahrscheinliche Vorlage aus Bielefeld nicht nutzen, da einer vielseitig neuformierten Mannschaft Qualität und Intensität fehlen, um gegen Heidenheim nicht 0-1 zu verlieren.

Hosiner

Enttäuschung, dann doch. Photo: Hupe, union-foto.de

Grundausrichtung

Auf die Verletzung von Toni Leistner und die Sperren des kroatischen Duos Kreilach und Puncec, zusätzlich zu den Ausfällen von Polter und Skrzybski, reagierte Jens Keller, indem er die tiefen personellen Alternativen auf den Defensivpositionen nutzte. Während Schönheim und Pogatetz die Innenverteidigung stellten, kam Kessel rechts in der Abwehr zum Einsatz, Trimmel rückte damit eine Position vor auf den offensiven Flügel.

Union

Die Aufstellung zu Beginn

In Kreilachs Abwesenheit kam Eroll Zejnullahu zu einem Einsatz auf der 10, interpretierte diese Rolle aber so hoch, dass er fast als zweiter Stürmer neben Hosiner agierte.

Expected goals Verlauf

Die Abfolge der Torchancen zeigt, dass Union sich weder ein Tor noch etwas anderes als eine Niederlage verdient hat. Infos zu den Graphiken von 11tegen11

Frank Schmidts Mannschaft begann dagegen in einem 343, bevor in der zweiten Halbzeit der zentrale Verteidiger Wittek ins Mittelfeld aufrückte und Heidenheims Formation zu einem 433 wurde. Damit reagierte Schmidt auf die häufiger werdenden langen Bälle Unions in Richtung des offensiven Zentrums, die so schneller abgefangen und direkter in Konter umgewandelt wurden. Diese Entwicklung gab es, weil Unions Offensive anders nicht ins Spiel kam:

Unions fehlt Offensivpräsenz

Das Spiel zeigte dabei, dass Unions Probleme, in der Offensive präsent zu sein,die in der Saisonschlussphase offenkundig wurden, nicht nur an der Besetzung der Offensivpositionen hängen. Auch in neuer Besetzung waren weder Hosiner noch Zejnullahu oder Hedlund stark ins Spiel der Mannschaft einbezogen. Die Ballzirkulation beschränkte sich weitestgehend auf die Viererkette und die beiden Sechser.

Pässe FCU

Die Passgraphik für Union zeigt deutlich, dass die vorderen vier kaum ins Spiel kamen, obwohl das Aufbauspiel dahinter recht ausgewogen war. Heidenheims Passgraphik zeigt, wie sich die Schnatterer, Halloran und Kleindienst im Durchschnitt auf ähnlichen Positionen aufhielten, da sie im Wechsel auf die Flügel auswichen

Kroos und Fürstner gelang es nicht, mit eigenen Aktionen oder Pässen in die Defensivformation Heidenheims einzudringen. Das galt sowohl, wenn einer von beiden in die hinterste Aufbaureihe zurück fiel, als auch, wenn sie sich vor der Abwehr anboten.

Ersteres war ineffektiv, da die drei Spitzen Heidenheims ohne viel Mühe die Passwege einer Aufbaudreierkette ins Zentrum verstellen konnten. Wenn Kroos zurückfällt, tut er das in der Regel rechts neben die Innenverteidiger. In diesen Situationen orientierte sich einer der drei Heidenheimer, die ihre Positionen hin und wieder tauschten, weiter an Fürstner, während der zentrale Stürmer, meist Kleindienst, die Innenverteidiger anlief und der Dritte sich auf Kroos zu schob.

Blieben beide Sechser im Aufbau im zweiten Band, orientierten sich Halloran and Schnatterer an ihnen, während Kleindienst die Innenverteidiger etwas beschäftigte, ohne sie unter großen Druck zu setzen. So wählte Union oft den einfachen Passweg auf die Außen, die früher (Kessel von Feick) oder später (Pedersen von Strauß von den Flügelverteidigern der Gäste gestellt wurden. Union fand nur auf seiner rechten Seite häufiger einen Weg daran vorbei, weil Trimmel sich etwas öfter als Hedlund erfolgreich in Richtung Zentrum anbot.

Szene des Spiels

Die Sektion 'Hier regiert Zej-null-ahu' möchte eine seiner guten Aktionen nominieren, etwa der mit der Sohle gerollte Pass auf Trimmel oder die Vorbereitung des einen Abschlusses von Philipp Hosiner in der ersten Hälfte. Aber das lässt sich schwer rechtfertigen, denn insgesamt war es kein gutes Spiel von Eroll. Das konnte man angesichts fehlender Spielpraxis und konsistenter Einbindung zwar vielleicht auch nicht wirklich erwarten, aber trotzdem ist festzustellen, dass er mehr Aktionen aus dem schlechteren Spektrum seines Spiels hatte, mit suboptimalem Timing und etwas unpräzisen Ballverarbeitungen.

Eroll

Eroll Zejnullahu zeigte sich in seinem ersten längerem Einsatz seit langem, von einzelnen Momenten abgesehen, in keiner guten Form. Dass er ein 'schwieriges' Spiel hatte, lag aber nicht nur an ihm. Photo: Stefanie Fiebrig, textilvergehen

So ist stattdessen eine Grätsche, mit der Benni Kessel nicht nur Titsch-Rivero vom Ball trennte, sondern letzteren auch im Spiel hielt, und nach der er seinen Gegenspieler ins Leere anlaufen ließ, der positive Moment des Spiels (ab 19:25 AFTV 2. HZ). Repräsentativ für das Spiel war dagegen eine der Unioner Ballbesitzphasen, die im mittleren Drittel auf den Außen stecken blieben. Irgendeine.

Kessel

Benjamin Kessel, hier bei einer anderen seiner Grätschen, verabschiedete sich mit einer guten Leistung aus dem Stadion an der Alten Försterei. Photo: Stefanie Fiebrig

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