Wir melden uns live von der Leiter
Hier gibt es heute live Berichterstattung und Analyse vom Spitzenspiel zwischen Stuttgart und Union, bei dem beide Mannschaften die Gelegenheit haben, wichtige Stufen auf der Leiter ins 'Oberhaus' zu erklimmmen.
Update: Die post-Analyse steht auf Spielverlagerung
Präambel
Vieles von dem, was es vor dem Spiel zu sagen gibt, steht schon in der 'Vorschau'.
Während es aktuell noch nichts neues gibt, möchte ich ein Interview mit Jens Keller in der FAZ empfehlen. Dort gibt es zwar wenig sportlich-spezifisches zu lesen, aber dafür Erklärungen zum eher distanzierten Umgang von Keller mit der Öffentlichkeit. Außerdem klingt der Trainer sehr optimistisch in Bezug auf die weitere Entwicklung des Vereins.
Aufstellungen
Während bei Union alles ist wie erwartet, beginnt beim VfB Brekalo statt Özcan. Das heißt wohl, dass Maxim zentral spielen wird, Gentner dafür zurückgezogener auf der Sechs oder Acht.
Damit einhergeht wohl ein Linksfokus, der den Schwerpunkt auf das Duo Maxim-Brekalo legt. Das entspräche ungefähr meinen und Jonas Gedanken vor dem Spiel.
Das bedeutet auch, dass vor allem auf Felix Kroos eine defensive Herausforderung zukommt, da er auf dieser Seite mit verteidigen werden muss.
Die Stimmung in beiden Blöcken ist jedenfalls gut, während beide Mannschaftnen Schussübungen machen.
1. Halbzeit
10. Minute
Stuttgart tatsächlich mit dem erwarteten Fokus auf der linken Seite, auch wenn dort Asano, nicht Brekalo spielt. Union hat Probleme, in Gleichzahl im zentralen Mittelfeld die Spielauslösung des VfB in den Griff zu bekommen.
21. Minute
Der VfB ist in der Anfangsphase klar überlegen und kann sich immer wieder in durch die Zentrale spielen, die Außen der Schwaben starten gefährlich in die Schnittstellen. Die Folge sind viele gute Abschlüsse und zwei Großchancen. Bei Union haben indessen Redondo und Skrzybski die Seiten getauscht.
26. Minute
Weil Polter ein paar Bälle festmchen kann bekommt Union ein bisschen Offensivpräsenz. Zwei Fernschüsse von Skrzybksi und Ecken später hat Polter die erste große Chance.
29. Minute
Maxim trifft per Freistoß zum 1-0.
33. Minute
Und Terodde zum 2-0. Vorausging ein leichter Ballverlust, bei dem Union viel zu unkompakt war, ins Gegenpressing zu gehen, Kroos das aber trotzdem probierte. Die Folge war ein weit offenes Mittelfeld, in das Ofori locker und völlig ohne Druck dribbeln konnte. Pedersen verliert das 1-1 mit Brekalo, Terodde macht was Terodde macht.
43. Minute
Union gelingt es nicht, das eher passive 442/4330 Pressing des VfB mit Tempo zu durchspielen, vor allem nicht zentral. Trotzdem beginnt der Spielaufbau recht tief, einer von mehreren Gründen für zu wenig Kompaktheit, die sowohl mit als auch gegen den Ball problematisch ist.
Halbzeitfazit
Stuttgart führt hochverdient mit 2-0. Union hat weder mit seinem Pressing noch in Ballbesitz irgendeinen Zugriff auf das Spiel.
Bei Stuttgarter Ballbesitz liegt das daran, dass sich die Außenverteidiger Unions sehr konservativ positionieren. Das ist verständlich, denn zu Beginn scheiterten sie mehrfach daran, Läufe von Brekalo oder Asano in die Schnittstellen zu verteidigen. Defensiv war aber auch die tiefere Position nur bedingt erfolgreich, da auch in statischen Duellen die Stuttgarter deutliche Vorteile hatten.
Trotz der recht tief stehenden Viererkette zog sich Unions Pressingreihe nicht weiter zurück und ließ so große Räume hinter sich im Mittelfeld offen, in denen Stuttgart noch dazu in 3-2 Überzahl war. Vor allem Ofori bekam so viel Zeit am Ball, um die offensiven Außen oder den beweglichen und überhaupt guten Maxim zu finden.
neben vielen Chancen für Stuttgart bedeutete die Unterlegenheit im Mittelfeld auch, dass Union fast überhaupt nicht zu eigenen Offensivaktionen aus dem Umschaltspiel kam. Weil, wir im letzten Update gesagt, das Mittelfeld auch im Spielaufbau mehr Raum hätte abdecken müssen, als es in der Lage war zu bespielen, hatte Union auch im Ballbesitzspiel fast keine Szenen. Einzige Ausnahme war, wenn Leistner mit dem Ball aufrückte und so potentiell ein wenig mehr Verbindung hätte herstellen können.
2. Halbzeit
55. Minute
Kroos Rolle im Aufbauspiel von Union funktioniert überhaupt nicht. Wenn er neben die Innenverteidiger fällt, obwohl die nicht unter Druck stehen, und das teilweise auch noch auf der ballferenn Seite, verlangsamt das lediglich das Aufbauspiel und nimmt ihm noch dazu Optionen. Aber Polter macht das 2-1 shrug
63. Minute
Für die japanischen Kollegen neben mir verliert das Spiel an Reiz, Ginczek kommt für Asano. Maxim rückt auf den linken Flügel, Ginczek nimmt die 10 ein.
73. Minute
Nachdem Union ein bisschen besser ins Spiel gekommen war schießt Stuttgart das 3-1, weil Fürstner Leistner unter Druck anspielt und der Innenverteidiger unter Druck von Ginczek den Ball verliert. Danach ein paar Standardwchsel, positionsgetreu Zimmermann-Ofori und Hedlund-Skrzybski, außerdem Hosiner-Kreilach.
83. Minute
Daube für Kroos, der ein schweres, unglückliches Spiel hatte und erschöpft war. Beim VfB kommt mit Klein für Maxim eine absichernde Option.
90. Minute
Daran, dass Union nicht einmal hohe Bälle in die letzte Linie verteidigt bekommt, merkt man, wie viel heute zusammenläuft bei Jens Kellers Mannschaft.
Fazit
Vieles von dem, was zur Halbzeit konstatiert wurde, galt weiter, zuzüglich einiger Schwächen im Ballbesitzspiel, die mit etwas mehr Spielanteilen deutlicher wurden. Die komplette Analyse gibt es demnächst auf Spielverlagerung zu lesen.